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Dissertationsprojekt: Multispezies Begegnungen während der Filmproduktion

Für die nächsten 4,5 Jahre (2025-2029) bin ich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl der Europäischen Ethnologie angestellt. Neben Lehre und Wissenschaftskommunikation ist mein Dissertationsprojekt nun endlich auch zugelassen und spruchreif:

(Arbeitstitel) Multispezies Begegnungen während der Filmproduktion. Ein Blick hinter die Kulissen des ‚Naturfilms’

 

In Zeiten von Klimaveränderungen und Artensterben übernehmen Naturfilme neue Aufgaben. Gleichzeitig steckt der Naturfilm selbst im Wandel. Das Fernsehen durchläuft gerade die Transformation von linearen, vorgegebenen Programmen zu jederzeit abrufbaren Inhalten (on demand). Öffentlich-rechtliche Mediatheken müssen mit Newcomern wie Netflix und Amazon Prime konkurrieren, die für ihre Produktionen millionenschwere Etats zur Verfügung stellen. Im Zuge dieses Wandels gibt es erste Ansätze, Naturfilm neu zu erzählen.  Neue Perspektiven sollen die Bedürfnisse der Zuschauenden erfüllen und in Zeiten eines visuellen Überangebots für gute Einschaltquoten sorgen.

Das Dissertationsprojekt widmet sich den Herstellungsprozessen filmischer Naturerzählungen. Die grundlegenden Fragen lauten: Zu welchen Produktionsbedingungen werden aktuelle Naturfilmerzählungen hergestellt? Und wie gestaltet sich die Begegnung von Filmschaffenden und anderen Spezies innerhalb des Produktionsprozesses von ‘Naturfilm’-Projekten aus Deutschland?

Diese Arbeit wird einen Beitrag für das bessere Verständnis von mehr-als-menschlichen Erzählungen leisten, indem die im Film nicht mehr sichtbaren Einzelentscheidungen und Praktiken sichtbar gemacht werden. Das schon viel erforschte Narrativ von „Natur“ wird speziell in der Naturfilmproduktion untersucht und überprüft, inwieweit das Konzept der Agency von anderen als menschlichen Lebewesen sich auch in der Analyse von Produktionsprozessen anwenden lässt.


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